Unsere Kirche lädt ein zum Gottesdienst und zum Gebet.
Hier kommen Menschen zusammen, die ihren Glauben leben möchten.
Wir würden uns freuen, wenn dieses Haus auch für Sie
ein Ort sein könnte, zur Ruhe zu finden und über den
Glauben nachzudenken. Gott begleitet uns unser ganzes Leben hindurch.
Vielleicht können Sie hier mit ihm ins Gespräch kommen!
Allerdings soll neben der Ruhe auch Raum sein für Lebendigkeit.
Kinder entdecken gern diese Kirche. Sie genießen die langen
Wege und probieren ihre Stimme aus. Wir möchten, dass sie
sich hier zu Hause fühlen, und bitten Sie, freundlich und
gelassen mitzuhelfen, dass alle ihren Platz finden können.
Von 1909 bis 1911 hat die Größere Evangelische Gemeinde
Hagen die Pauluskirche bauen lassen. Bis dahin fanden Gottesdienste
im Kindergarten in der Siemensstraße 13 statt. Geplant und
ausgeführt hat den neo-barocken Bau Regierungsbaumeister
Plange aus Elberfeld. Am 22. Juni 1911 wurde die Kirche eingeweiht.
Im Eingang hängt ein Foto davon.
Der runde Kirchraum ermöglicht eine gute Akustik für
Gesang und Instrumentalmusik, erschwert aber das Verstehen von
gesprochenen Worten. Deshalb ist unter den letzten beiden Bankreihen
vor der Empore eine Induktionsschleife für Hörgeräte
verlegt. Wer sein Hörgerät wie beim Telefonieren auf
"T" schaltet, kann den übertragenen Ton abnehmen.
Im Vorraum können Sie ein Photo von der ursprünglichen Inneneinrichtung sehen. Am 1. Oktober 1943 wurde die Kirche durch eine Brandbombe zerstört. Die Gottesdienste fanden anschließend wieder irn Kindergarten, danach im Gemeindehaus statt. Am 1. Advent 1954 konnte die Pauluskirche wieder eingeweiht werden. Nach den Zerstörungen des Krieges war die Ausgestaltung nun sehr schlicht.
Über dem großen Steinaltar - 3,11m breit mit einer
28 Zentner schweren Steinplatte aus Anröchter Dolomit, an
den Seiten verkleidet aus grauen Juraplatten - ist lediglich die
Kreuzigungsgruppe von Fritz Viegener zu sehen: Christus mit Maria
und dem Evangelisten Johannes. Das Kreuz ist 7m hoch, die Christusfigur
3,40m, Maria und Johannes 2,40m. Die Plastiken sind aus verleimten
Bohlen der Spessarteiche herausgeschlagen. Viegener lebte in der
Soester Börde und hat die mächtigen Figuren nach dem
Körperbau der Bauern aus seiner Nachbarschaft gestaltet,
ein Beispiel für eine Inkulturation des Evangeliums: Christus
ist unter uns Mensch geworden.
Von Viegener stammen auch die Kanzel, die Krippe, das Lesepult
und die Bronzeplatte links vom Haupteingang zur Erinnerung an
die Opfer der Weltkriege. Dort gießt der apokalyptische
Engel eine Schale gefüllt mit Zorn über die Welt aus.
Wegen der theologischen Nähe von Paulus und Johannes trägt
das Lesepult das Symbol des Johannes, den Adler.
Auf dem Altar stehen sechs Kerzen und in der Mitte ein Kreuz.
Nach jüdischer Tradition brennen am siebenarmigen Leuchter
nur sechs Kerzen. Die siebte wird entzündet, wenn der Messias
kommt. Für die Christen ist er schon gekommen. Deshalb ersetzt
das Kreuz die siebte Kerze.
Die Kanzel zeigt zwei Szenen aus dem Leben des Paulus, einmal die Bekehrung vor Damaskus, wo ihm Christus begegnet und ihn fragt: "Was verfolgst du mich?" Geblendet vom Licht lässt Paulus sein Schwert fallen. Die zweite Szene zeigt den Aufbruch nach Europa und das heißt für Viegener wieder "zu uns". Deshalb sind die heutigen vier Soester Kirchtürme zu sehen - Wiesenkirche, Petrikirche, Paulikirche und Dom.
Am Ostermorgen wird jeweils eine neue Osterkerze entzündet.
Sie erinnert an die Auferstehung Jesu und brennt in den Gottesdiensten
der Osterzeit, bei Taufen und Tauferinnerungsfeiern und am Ewigkeitssonntag.
Um Taufen nicht nur mit der Familie, sondern im Gemeindegottesdienst
feiern zu können und um an die Taufe zu erinnern, ist für
den Altarraum ein Taufschalenständer nach einem Entwurf von
Bernhard van der Minde angefertigt worden. Seine Form nimmt die
des Altarraumes auf, sein Material das Messing der Altarkerzenleuchter.
Die Taufschale wird im Altarraum und in der Taufkapelle verwandt.
Während der Altarraum einige Stufen höher liegt - dort werden Hochzeitspaare getraut -, geht es in die Taufkapelle drei Stufen hinunter. Das Wasser fließt im Tal und zugleich erinnert die Taufe an den Tod.
Die Bilder der Fenster und an der Empore entwarf der Künstler
Karl Hellwig, Haßlinghausen.
Die Fresken an der Empore zeigen Szenen aus dem Johannesevangelium
zum Leben Jesu und zum Abendmahl.
Über dem Eingang in den Kirchturm ist eine Paulusskulptur
angebracht. Sie stammt aus der frühen Barockzeit (um 1650)
und passt von daher in den neubarocken Kirchraum. Vermutlich ist
diese Figur einmal für einen Hochaltar gefertigt worden als
Gegenstück zu Petrus. Der ist aber verloren gegangen.
Als Erkennungszeichen hat Paulus ein Schwert und die Bibel. Früher
hat er mit dem Schwert die Christen verfolgt, bis ihm Christus
begegnet ist. Nun legt er die Waffe an die Seite und setzt sich
kämpferisch für den Glauben ein. Das Schwert wird zum
Schwert des Geistes. Gott wendet sich den Menschen zu und bringt
ihnen Frieden und Freiheit. Er eröffnet ihnen Hoffnung und
Liebe.
Diese Figur aus dem 17. Jahrhundert ist freundlich bewegt, mit
warmen Farben bemalt. Sie ergänzt die Aussage der Kreuzigungsgruppe
von Viegener, die so stark Tod und Trauer betont, um Bewegung,
Freude und Lebendigkeit.
1980 wurde die Orgel gebraucht erworben. Sie stand vorher im
Robert Schumann Saal in Düsseldorf und verfügt über
24 Register.
Disposition der Kemper-Orgel in der Pauluskirche:
Hauptwerk
Prinzipal 8` Kupfer / Zinn-Blei
Holzflöte 8` C-H gedeckt
Oktave 4`
Gemshorn 4`
Oktave 2`
Rauschpfeife 2fach
Mixtur 6fach
Trompete 8` Becher Zinn / Blei
Oberwerk
Gedackt 8` Messing / Zinn-Blei
Quintade 8` Messing / Zinn-Blei
Prinzipal 4` (vor 1980: Strichflöte 8`)
Rohrflöte 4` Kupfer / Zinn-Blei
Waldflöte 2` Kupfer / Zinn-Blei
Quinte l 1/3`
Sesquialtera 2fach
Scharff 4fach
Rankett 16` Becher Kupfer
Tremulant
Pedalwerk
Subbass 16` Fichtenholz
Prinzipal 8` Fichtenholz
Gedackt 8` Fichtenholz
Quintade 4`
Rauschpfeife 3fach
Posaune 16` halbe Becherlänge, Kupfer
Der Hauptturm misst 55 m Höhe über der Lange Straße.
Die Glocken, ein dreistimmiges Stahlgeläut des Bochumer Vereins
haben einen Durchmesser von 1882, 1574 und 1430 mm und wiegen
68, 40 und 33 Zentner. Die Inschriften lauten: Bei der größten
Glocke Epheser 2,8: "Aus Gnaden seid ihr selig geworden durch
den Glauben"; bei der mittleren Epheser 5,2: "Wandelt
in der Liebe"; und bei der kleinsten Römer 5,2: "Wir
rühmen uns der Hoffnung der zukünftigen Herrlichkeit."
Glaube, Liebe, Hoffnung.
Über den Eingängen stehen ebenfalls zwei Sätze,
die Paulus zugeschrieben wurden: "Trachtet nach dem, was
droben ist!"', also nach dem, was von Gott kommt, und "Ich
schäme mich des Evangeliums von Christo nicht" auch
eine Reaktion auf die Erfahrungen des Dritten Reiches.
Links an der Kirche ist ein Ring angebracht, der vor dem Bau der Kirche an einem Haus in der Grummert befestigt war. Dort, wird erzählt, habe der Pastor von der Johanniskirche sein Pferd angebunden, wenn er in Wehringhausen zu tun hatte, Dann wussten die Menschen: "Der Pastoer is im Dorpe", und konnten ihn ansprechen.
Nach 90 Jahren Nutzung ist diese Kirche in die Jahre gekommen. Eine neue Heizung wurde eingebaut, die Türme mussten erneuert werden. Die Fassade wurde saniert. Es kostet viel Geld, das Gebäude zu erhalten und zu nutzen. Durch Kirchensteuermittel und zahlreiche Spenden ist das bisher gelungen. Die Höhe der Kirchensteuereinnahmen sinkt allerdings mit der Steuerreform. Und in den kommenden Jahren wird die Zahl der Gemeindeglieder abnehmen. Es kommen weniger Neue dazu als wegziehen oder sterben.
Deshalb sind wir auf weitere Unterstützung angewiesen.
Gern stellen wir auch eine Spendenbescheinigung aus.
Das Konto lautet:
Paulusgemeinde Hagen
Konto 200 458 902 8
KD Bank Duisburg
BLZ 350 601 90
Zweck: Stiftung Pauluskirche
Gottesdienste finden in der Pauluskirche sonntags um 9.30 Uhr für Erwachsene und um 11.00 Uhr für Kinder und Eltern statt. Bei der Küsterin erhalten Sie einen Gottesdienstablauf.